Freiwilligenarbeit im Asylbereich bleibt nötig und wichtig

Veröffentlicht am 11. März 2020

Ein Dank- und Austauschanlass für freiwillig Tätige im Asyl -und Flüchtlingsbereich im Kanton Schwyz

 

 

Was läuft eigentlich im Asylbereich? Wie steht die FDP zum Asylwesen in der Schweiz und im Kanton Schwyz? Wie wichtig ist die Freiwilligenarbeit unter Flüchtlingen im Kanton Schwyz?

Zu diesen Fragen nahmen Markus Cott, Integrationsdelegierter im Amt für Migration Schwyz, und Petra Gössi, Schwyzer Nationalrätin und Präsidentin der FDP Schweiz, am 20. Januar 2020 in Rothenthurm Stellung. Die Einladung erfolgte vom kantonalen Amt für Migration zusammen mit der kirchlichen Sozialberatung Innerschwyz, Daniela Theiler, und der kirchlichen Sozialberatung Diakonie Ausserschwyz, Effi Spielmann. Eingeladen waren alle Engagierten und Interessierten in der Sache. Und zu diesem Dank- und Austauschabend kamen aus dem ganzen Kanton über 100 Personen: Vertreter von Behörden und Gemeinden, von sozialen und kirchlichen Stellen und vor allem von unentgeltlich helfenden Freiwilligen. Viele Werke und Einzelpersonen sind zugunsten von Flüchtlingen engagiert, im Besonderen auch die Mitenand-Projekte. Solche gibt es inzwischen in Arth, Brunnen, Einsiedeln, Gersau, Höfe, Steinen, Schwyz, Küsnacht und eben auch in der Obermarch. Sie organisieren Begegnungsabende mit  von Bern unseren Gemeinden und Bezirken zugewiesenen  Flüchtlingen. Es geht allen darum, Integration zu erleichtern. Das Gegenteil wäre Separation und Isolation der Migranten, Parallelgesellschaften oder Vereinsamung.

 

Zuerst referierte Markus Cott, der Integrationsdelegierte des Schwyzer Amts für Migration. Er informierte im Überblick über die rechtlichen Entwicklungen im Asylwesen, konkret über das beschleunigte Asylverfahren und die Integrationsagenda Schweiz, und über die aktuellen Zahlen sowie den Status der uns zugewiesenen Flüchtlinge.

Dann wurde das Wort Petra Gössi übergeben. Sie stellte gleich fest, dass das Asylwesen gegenwärtig auch bei den Liberalen nicht im politischen Trend liegt. Aber das kann sich schnell ändern: Nach wie vor lösen Migrationsbewegungen Ängste in der Bevölkerung aus. Bedrohen die Flüchtlinge unsere Arbeitsstellen und unseren Wohlstand?

Die Liberalen lehnen eine grundsätzliche Willkommenskultur gegenüber den Flüchtlingen ab. Sie stehen in Bern für eine harte aber faire Asylpolitik ein. Menschen, die schutzbedürftig sind, dürfen in der Schweiz bleiben; Menschen, die es nicht sind, sollen gehen. Es ist an der Politik, die Unterscheidungen zu treffen und die rechtlichen Verfahren zu regeln. Das Thema Asylanten weckt rasch Emotionen und verstärkt Vorurteile. Integration von Flüchtlingen ist ein schwieriger Akt, eine Herkulesaufgabe. Die Politik der Liberalen könne nur kleine Schritte anregen. Die möglichst frühe Teilnahme am Arbeitsleben, die nötige Sprachförderung und die Mobilität stünden hier im Vordergrund. Eine berufliche Tätigkeit bremst den Anstieg der Sozialhilfekosten. Auf den 1. Mai 2019 einigten sich Bund und Kantone entsprechend auf eine Integrationsagenda und setzten sich fünf verbindliche Wirkungsziele. Unter anderen: «Alle anerkannten Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommenen sind nach wenigen Jahren mit den schweizerischen Lebensgewohnheiten vertraut und haben Kontakte mit der Bevölkerung.»

Das funktioniert nur mit freiwilligen Helfern. Die Fachpersonen in den Gemeinden und Bezirken sind sicherlich primär gefordert. Doch das genügt nicht. Entsprechend  ist es Petra Gössi ein grosses Anliegen den freiwilligen Helfern für ihren wertvollen und nötigen Einsatz zu danken. Akzeptanz, Begegnungsmöglichkeiten, die deutsche Sprache auch im nachbarschaftlichen und sozialen Umfeld anzuwenden sind entscheidend für erfolgreiche Integration in die Gesellschaft und in die Arbeitswelt. Und da sind Migranten auf freiwillige Bezugspersonen angewiesen.

 

Nach den Referaten formulierten die Zuhörer in Gruppen eine Vielzahl von Fragen an Petra Gössi und an Markus Cott. Zum Beispiel: Sind die Sprachangebote für vorschulpflichtige Ausländerkinder im Kanton nicht oft sehr mangelhaft? Wie stellt sich die FDP zur Konzernverantwortungsinitiative?  Das Podium war gefordert. Antworten für alle und einfache Lösungen waren kaum zu erwarten. Doch der Einsatz der Referenten in ihren Zuständigkeitsbereichen war spürbar und wurde auch mit grossem Applaus verdankt.

 

Inzwischen wartete in der Vorhalle ein feiner Apéro Riche mit syrischen Spezialitäten. Dabei bot sich die gern und rege benützte  Gelegenheit, den Austausch untereinander und vor allem auch mit Petra Gössi und den Fachpersonen aus den Bereichen Migration und Sozialberatung zu pflegen.

Alle Anwesenden äusserten sich sehr zufrieden über einen gelungenen, Mut machenden Abend. Ein grosses Dankeschön richtet sich nochmals an die Organisatoren: Daniela Theiler, Effi Spielmann und Markus Cott.