Freiwilligen-Arbeit sympathisch verdankt

Veröffentlicht am 20. Februar 2020

Rund 120 Menschen, die sich freiwillig im Asyl- und Flüchtlingswesen engagieren, sind am letzten Montagabend vom kantonalen Amt für Migration und von den kirchlichen Sozialberatungsstellen nach Rothenthurm eingeladen worden. Den Dankesworten für diesen Einsatz schloss sich die Präsidentin der FDP Schweiz, Petra Gössi, lobend an.

 

w.b. Schon zum fünften Male luden das Amt für Migration und die kirchlichen Sozialberatungsstelle Innerschwyz KIRSO und Diakonie Ausserschwyz zu diesem Anlass ein.  So begrüsste KIRSO-Stellenleiterin Daniela Theiler – beeindruckt vom erfreulichen Grossaufmarsch –  die Freiwilligen «mitenand», die sozialen Stellen der Kirchen und die Vertreter der Gemeindebehörden. Der Einsiedler Michael Schweyer führte als Moderator gekonnt durch die Veranstaltung und übergab das Wort Markus Cott von der kantonalen Fachstelle Integration.

 

Freiwillige sind Vorbilder

Markus Cott, jahrelang für das IKRK in Krisengebieten tätig, erwähnte das seit März 2019 funktionierende beschleunigte Asylverfahren und die im Zusammenhang stehende Integrations-Agenda: Damit sollen sich um die 80 Prozent der Flüchtlingskinder bis zum Alter von vier Jahren in der Landessprache verständigen können. Ein nicht unwesentliches weiteres Ziel: 50 Prozent der erwachsenen Flüchtlinge sind nach sieben Jahren in den Arbeitsprozess intergriert. Aktuell leben im Kanton Schyz 536 Flüchtlinge mit Asyl. Die Zahlen sind seit 2015 drastisch zurückgegangen.

Petra Gössi, die sich als «nicht eingefleischte Asylpolitikerin» bezeichnet, kam kurz auf die letzten nationalen Wahlen zu sprechen: «Die Migration war nicht das Thema, viel mehr stand die grüne Welle im Zentrum, das war 2015 ganz anders.» Trotzdem lösen Migarationsbewegungen Ängste aus, denen sich die Politik stellen muss. Gössi erwähnte die humanitäre Tradition der Schweiz und die Chancen, welche die Migration bietet, falls sie gelingt. Sie räumt der Migrationspolitik einen  hohen Stellenwert ein. Die Flüchtlinge müssten unbedingt Perspektiven, wie beispielsweise Tagesstrukturen, erhalten.  Gelingt das, kann das Gemeinwesen finanziell entlastet werden.  Eine Win-win-Situation, müsste man meinen! Gössi beschrieb die FDP-Politik als «hart und fair», die erwähnte Integrations-Agenda würde voll unterstützt. Die nachhaltige berufliche Integration stellt für Petra Gössi eine Herkules-Aufgabe dar,  ein schwieriger Akt, für den Anstrengungen von allen Seiten vonnöten sind. Den anwesenden Freiwilligen dankte die sympathische Politikerin aufrichtig: «Sie sind Vorbilder und helfen damit, andere Menschen fürs Mitmachen zu motivieren». Ein herzlicher Applaus war der FDP-Präsidentin gewiss.

 

Nach der Gespächsrunde ein feiner Apéro

Ein Bild mit fröhlichen Asylsuchenden machte den Start in die Gesprächsrunde mit Moderator Michael Schweyer, Petra Gössi und Markus Cott. In beiden vorangegangenen Kurzreferaten ging es um ein Anliegen: die Intergration. Markus Cott eerwähnte die Kitas/Spielgruppen als Ort, wo die Allerjüngsten unsere Sprache lernen. Petra Gössi trat mit dem vorher ausgesprochenen «hart aber fair-Kurs» für eine Bekämpfung des Sozialtourismus ein. Einwanderung, so Gössi, werde eben heute in einen Topf geworfen. Sorge bereiten Markus Cott die vorübergehend aufgenommenen Ausländerinnen und Ausländer, die «da sind, aber nicht da sein dürften». Aus rechtlichen Gründen können sie nicht ausgeschafft werden. In all diesen Fragen braucht es gemäss Gössi kleine Schritte, denn gesetzlichen Änderungen erfordern viel Zeit. Zum Thema «Freiwilligenarbeit» betonte die FDP-Frau das wertgeschätzte Milizsystem und die Unmöglichkeit, die Arbeit  finanziell  abgelten zu können. Grosse Bedeutung räumte sie den Ortsparteien ein. Markus Cott, seit 2012 in dieser Funktion, erwähnte abschliessend, wie sehr die Kultur der Flüchtlinge auch für uns eine Bereicherung darstellt.

Nach 90 Minuten sorgte der von der Syrerin Samira Mohamed (Einsiedeln) in Zusammenarbeit mit dem Gastro-Kurs der Caritas (Antje von Euw) fein zubereitete Apéro für viel Zufriedenheit und die Möglichkeit, interessante Gespräche mit Gleichgesinnten führen zu können. Eines wurde an diesem Dankesanlass klar: Integration ist wichtig und findet vor Ort, in den Gemeinden von der March bis nach Küssnacht, statt. Und sie wird auch in diesem Jahr einen wichtigen Stellenwert einnehmen!