Wichtige Beiträge zur Integration – 6. Dank- und Austauschanlass für freiwillig Tätige im Asyl- und Flüchtlingsbereich
Am vergangenen Montag fand im Rothenthurmer Letzisaal zum sechsten Mal der Dank- und Austauschanlass der freiwillig Tätigen im Asyl- und Flüchtlingsbereich des Kanton Schwyz statt.
Das kantonale Amt für Migration zusammen mit der kirchlichen Sozialberatung Innerschwyz und der Diakonie Ausserschwyz laden jährlich zu einem Dankesanlass ein. Etwa siebzig Freiwillige des ganzen Kantons folgten der Einladung und wurden vom afghanischen Flüchtling Khudadad Nikzad mit passender Dambura-Musik begrüsst. Effi Spielmann von der Diakonie Ausserschwyz und Daniela Theiler von der Kirso, der kirchlichen Sozialberatung Innerschwyz, eröffneten den Abend: «Vergesst die Gastfreundschaft nicht; Gastfreundschaft wurzelt tief in unseren Kulturen, ist eine menschenverbindende Kraft und wirkt in den Gruppierungen des Kantons Schwyz.» Auch Markus Cott, der Integrationsdelegierte beim Amt für Migration, begrüsste alle herzlich, darunter seine Arbeitskollegen und -kolleginnen, die Mitarbeitenden aus den Gemeinden und die anwesenden Freiwilligen. Wertschätzung ausdrücken Im Kanton Schwyz gebe es neun «Mitenand»-Gruppierungen von der March bis nach Küssnacht, die versuchten, die erwähnte Gastfreundschaft zu pflegen und in ihren Gemeinden umzusetzen. Die einzelnen Gruppenvertretenden berichteten, wie die Zusammenkünfte an ihren Orten ablaufen, so zum Beispiel mit einer gemeinsamen Austausch- und Lernrunde, über eine Spielstunde und einem gemeinsamen kleinen Nachtessen. Auch von kleineren Reparaturarbeiten, Unterstützung bei der Wohnungssuche, von Volleyballteams und anderen Aktivitäten wurde erzählt. All diese Begegnungen würden einen wichtigen Beitrag zur Integration leisten und die Wertschätzung gegenüber anderen Kulturen und Religionen zum Ausdruck bringen. Geladen zu diesem Anlass
war die Menschenrechtsaktivistin Benafsha Efaf, geflüchtet aus Afghanistan und seit vergangenem Oktober in der Schweiz und jetzt im Kanton Zug wohnhaft. Ihre Ausführungen machte sie in englischer Sprache, die von einer Übersetzerin kompetent wiedergegeben wurden. Sie erzählte, dass sie bereits zweimal fliehen musste und in einem Flüchtlingslager in Zürich und später in einem Durchgangszentrum in Zug Aufnahme fand. Ein nicht immer einfaches Leben. So vieles habe sie verloren und ist dankbar, hier zur Schule gehen zu dürfen. So engagiere sie sich weiterhin in der Organisation von «Woman for Afghanistan Woman» und kämpfe für die Frauenrechte in ihrem Land. Diskussionsrunde zwischen Afghanen In einem weiteren Block interviewte Franz Camenzind (Einsiedeln) vier afghanische Flüchtende. Interessant zu hören, wie wenig sie auf ihrer Flucht mitnehmen konnten, einige Kleider, wenig Geld, aber auch ihre Kultur und ihre Musik. Zudem einige Erinnerungen wie ein paar Fotos aus ihrer Heimat und von dortigen Freundschaften. Daheim gelassen hätten sie die Religion, den Islam und ein gewisses Mass an Selbstvertrauen. Aber bald merke man, Gott sei überall. Wichtig sei, möglichst bald Deutsch zu lernen und unsere Kultur zu verstehen. Einer der Diskussionsteilnehmer bemerkte zur grossen Überraschung, dass er nach einem Einsatz bei einem Bauern hier die Matura nachholen durfte. Auch kulinarisch abgestimmt Nach einigen abschliessenden Bemerkungen von Markus Cott, der mit seinen Mitarbeitenden den Anlass organisierte, konnten die Teilnehmenden das bereitgestellte Buffet mit zum Abend passenden Spezialitäten geniessen. Es wurde vorbereitet und aufgetischt vom Gastrokurs der Caritas in Rickenbach und schmeckte allen vorzüglich.